1. ABA PR-Turnier in Schleinbach
Am vergangenen Samstag, dem 26. April versammelte sich eine bunt gemischte Gruppe von Backgammon-Begeisterten zum 1. PR-Turnier (PR = Performance Rating), welches von der ABA veranstaltet wurde und in dem es vorrangig nur um die Spielstärke ging. Was auf den ersten Blick nach einem lockeren Spieltreffen aussah, entwickelte sich rasch zu einem aufschlussreichen Schaulaufen der Spielstärken – mit beeindruckenden Partien, lehrreichen Fehlern und spannenden Wendungen.
Erst die Arbeit, dann das Turnier
Ein besonderer und Punkt an der Tagesordnung war zu Beginn die Einführung von Mario Lazzer, der bereits am Vormittag seine Expertise mit dem diskussionsfreudigen Publikum teilte. Als wäre das nicht genug, hatte er auch noch eine Broschüre im Gepäck, die mit über 40 Seiten plus Glossar ordentlich Lernstoff für die grauen Zellen bietet. Vor allem für die weniger erfahrenen SpielerInnen war das eine außergewöhnliche Gelegenheit, um ihr Wissen zu erweitern.
Meisterhafte Züge und ruhige Hand
Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Toader Sandu, Michael Higatsberger und Heinz Edy, die nicht nur durch ihre ruhigen Spielweisen auffielen, sondern auch durch ihre exzellenten Positionsbeurteilungen. Selbst in hochkomplexen Spielsituationen behielten sie stets den Überblick und nutzten Chancen konsequent. Ihr Risk-Management war beispielhaft, ihr Cube-Handling beinahe schulbuchmäßig – hier war spielerisches Können auf hohem Niveau sichtbar.
Stabile Mitte – mit Luft nach oben
Ein paar Spieler bewegten sich in der zweiten Leistungsebene. Sie zeigten gutes strategisches Verständnis, ließen jedoch gelegentlich taktische Chancen ungenutzt. Besonders im Backgame und bei Blitz- und Cubeentscheidungen haperte es hier und da, was wertvolle PR kostete. Dennoch: solide Leistungen, die mit etwas mehr Erfahrung, Spielpraxis und Analysearbeit leicht den nächsten Schritt machen könnten.
Leidenschaft trifft Lernpotenzial
Auch einige weniger erfahrene Teilnehmer wagten sich mutig an die Bretter. Bei manchen überwog jedoch der Einfluss des Spiels deutlich über strategisches Denken – aggressive Blitzversuche ohne Position, unglückliche Cubeentscheidungen und fehlende Match-ScoreKenntnis bestimmten teilweise das Bild. Doch gerade hier ist das Potential zur Verbesserung am greifbarsten. Wer sich nach dem Turnier die Mühe, analysierte Partien nachzuspielen, könnte beim nächsten Mal schon in einer ganz anderen Liga mitspielen.
Fazit
Dieses Turnier war nicht nur ein geselliges Zusammentreffen, sondern vor allem ein Spiegel der Spielstärken – ehrlich, lehrreich und teils überraschend. Die Mischung aus präzisem Spiel, mutigen Versuchen und augenzwinkernden Fehlgriffen machte den Reiz dieses Tages aus. Wer da war, hat entweder viel gezeigt – oder viel gelernt.
Und das ist letztlich der wahre Gewinn.
Nachfolgend sind die PR-Ergebnisse jedes einzelnen Spielers, beginnend mit dem Besten, Zweitbesten, usw.
